NEU!! Anjas Allerlei - die monatliche Kolumne.. Ausgabe April 2018

Leckerschmecker

Wie ersetze ich Mascapone in meiner italienischen Lieblingssauce?

April 2018

Unmögliches möglich machen…

Während meiner Pubertät entdeckte ich den vegetarischen Lebensstil für mich. Damals wurden in meiner Familie regelmäßig riesige Fleischmengen verdrückt. Oft waren wir beim Griechen essen. Dort konnten die Teller gar nicht groß genug sein für den Herkules- oder Apollo-Spieß mit Pommes und Salat, schon eine echte Orgie. Etwas planlos verzichtete ich grundsätzlich auf das Fleisch, aß die Beilagen und ziemlich viel Müsli. Ich machte mir natürlich nicht ansatzweise die Gedanken um meine nun veränderte Ernährungsweise, wie das heute üblich ist.

Nachdem ich etwas später zwei Pferde zum Schlachthof begleitet hatte, konnte ich mein geschärftes Bewusstsein und Mitgefühl für das Leiden der Nutztiere immer weniger unterdrücken. Ohne mir allerdings wirklich Gedanken über den Konsum von Milchprodukten zu machen.

Als ich Mutter wurde, musste ich mich nicht mehr nur mit meinem eigenen Gewissen auseinandersetzten. Ich wollte ja auch Mann und Kinder gut ernährt wissen. Also nahm ich die Möglichkeit wahr, auf dem Markt sowohl Bio-Fleisch, als auch Obst und Gemüse einzukaufen. Ich sprach mit dem Metzger erst mal über Haltung und Schlachtung und kam zu der Überzeugung, dass dieser Weg der beste, wenn auch teuerste Kompromiss wäre. Die Tiere wurden auf der Weide mit Bolzenschuss getötet, durften draußen sein und bekamen gutes Futter.

Vor etwa 7 Jahren kehrte ich zu meinen Anfängen zurück und beschloss auf Fleisch zu verzichten. Schaute bei Fisch, Eiern und Milchprodukten auf Herkunft und Bio Status. Das empfand ich als vollkommen unproblematisch und schränkte mich so gut wie gar nicht ein. Im Gegenteil, ich empfand es als erlösend endlich meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Denn ich merkte mehr und mehr wie natürlich sich mein jetziger Ernährungsstil anfühlte. In jedem Restaurant gibt es außerdem die Möglichkeit vegetarische Gerichte zu bekommen.

Etwa vor 2-3 Jahren begann ich, mich mehr und mehr über die gesamte Situation der Nutztierhaltung zu informieren. Was neben Wut und Trauer die Frage provozierte, ob ich nicht doch auch auf Fisch, Milchprodukte und Eier verzichten könne. Einerseits stellte sich auch die Frage, warum ich überhaupt Tiere und tierische Produkte essen sollte, wenn es doch möglich ist sehr gut und meiner Meinung nach deutlich gesünder, ohne zu leben!?

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Ganz merkwürdig war, dass ich von heute auf morgen keine Eier mehr mochte und sie problemlos ersetzten konnte. Klar hatte das wahrscheinlich seine Anfänge in der gruseligen Realität des Küken Schredderns.

Das einzige Problem war der Käse. Und ist es bis heute. Denn ich liebe die vielen unterschiedlichen Käsesorten, konnte mich aber weitgehend davon verabschieden. Ich gönne mir allerdings ab und zu Käse und versuche mich darin, meine Lieblingsrezepte mit pflanzlichen Alternativen genauso lecker nachzukochen.

Während ich im Laufe meiner Umstellung ganz leicht auf Milch, Sahne, Joghurt und Quark verzichtete (es gibt so viele pflanzliche leckere Alternativen), fand ich es anfangs schwierig den Mascarpone zu ersetzen, der in diesem Fall die Sauce wunderbar abgerundet hatte. Eine ähnliche Konsistenz fand ich schließlich in einem veganen Brotaufstrich mit dem Namen „Gartenkräuter“ der beim DM erhältlich ist. Für mich war die perfekte Alternative gefunden, weil dieser Aufstrich die Pasta-Sauce wunderbar abrundet und gleichzeitig gutes Protein in Form von Sonnenblumenkernen liefert.

Wer noch einen extra Proteinkick braucht kann sich eine Hand voll Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten!

Pasta Peperonata

Zutaten für 2 Personen:                                                                                            

2 große rote Paprika,

3-4 EL sehr gutes Olivenöl,

Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer,

1 rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe,

2 EL Tomatenmark

1 Hand voll frische, glatte Petersilie,

1 EL Balsamico Essig,

2-3 gehäufte EL Streichcreme „Gartenkräuter,

250 g Nudeln nach Belieben.

 

Paprikaschoten in Stücke schneiden. Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer in eine Pfanne füllen. Mit einem Deckel verschließen und 10-12 Minuten bei mäßiger mittlerer Hitze weich dünsten. Das ist super wichtig für das wunderbare Aroma!

Das Wasser für die Nudeln aufsetzten.

Die gehackte Zwiebel zugeben und weitere 15 Minuten dünsten.

Nudeln ins kochenden Wasser geben und nach Anleitung kochen.

Eine kleine Tasse Nudelkochwasser beiseitestellen!

Den Knoblauch fein hacken, Petersilienstängel ebenso. Dazugeben und 3 Minuten unter ständigem Rühren weiterdünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Essig dazu gießen und verkochen lassen, Nudelwasser und Tomatenmark einrühren.

Zum Schluss die Streichcreme dazugeben. Alles gut verrühren, abschmecken und evtl. würzen. Die Nudeln, die kleingeschnittenen Petersilienblätter und etwas Olivenöl zugeben. Gründlich vermischen und genießen!


Anja, 14.04.2018 um 17:16