Intuition... wie wir (wieder) besseren Zugang zu unserer inneren Stimme bekommen können & was das alles mit Agilität zu tun haben könnte (Teil 1)

Intuition bw

"Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen. Intuition ist ein Teil kreativer Entwicklungen." (Wikipedia)

Letzte Woche führte mich ein Lehrauftrag für 2 Tage zum Campus der Hochschule für Verwaltung in Ludwigsburg. Das Thema dieses Mal: "Soziale Kompetenzen: Intuition & Bauchgefühl..

Wie beim letzten Mal stand ich mit dem Büro-/ Womo wieder auf dem Parkplatz gegenüber dem Hauptgebäude - für mich mit dem ganzen Material kurze Wege und zudem ein gutes "Bauchgefühl" in punkto Unabhängigkeit..

Spaß beiseite, ich hatte schon länger nichts mehr zu dem Thema gemacht und war beim Zusammenstellen der Materialien überrascht, wieviel neue Untersuchungen, Artikel und Kurzfilme zu diesem Thema erschienen sind.

Ich hatte diese Doku-Reihe von BR alpha gesehen: Auf den Spuren der Intuition - gibts zum Anschauen in der BR Mediathek oder als DVD bei Amazon. Sehr gut umgesetzt und seht umfangreich - habe ich den Studierenden empfohlen und das tue ich auch gerne an dieser Stelle..

Die Gedanken sind frei..

Die Diskussion mit den Studierenden brachte mich nachträglich ein wenig ins Grübeln.. ich arbeite ja viel mit agilen Teams und mit Führungskräften neuer Generation - wie sehr ist eigentlich die Arbeit im agilen Umfeld von Intuition geprägt oder besser gefragt: wie können wir uns ein "besseres Bauchgefühl" im agilen Prozess nutzbar machen??

Ich denke mal, bei den nächsten Teamcoachings werde ich da mal etwas genauer hinhören, besonders aber bei den Einzelgesprächen mit Führungskräften, Scrum Mastern und Product Ownern..

Die Grundlagen der Intuition haben aus meiner Wahrnehmung große Ähnlichkeit mit den Anforderungen, die sich aus serving / agile Leadership sowie hybrider Führung für Mitarbeiter und Führungskräfte ergeben.

Grundsätzliches..

Wie komme ich dazu? Hier mal ein paar Gedanken, wie ich sie auch im Seminar den Studierenden vorgestellt habe.

Wir brauchen eine Arbeitshypothese.. bitte sehr:

Damit wir einen Zugang zum Umgang mit Intuition bekommen, benötigen wir eine brauchbare Definition als Startpunkt – es gibt eine gut geeignete vom „Vater der Transaktionsanalyse“, dem Psychiater Dr. Eric Berne:

„Intuition ist Wissen, das auf Erfahrung beruht und durch direkten Kontakt mit dem Wahrgenommenen erworben wird, ohne daß der intuitiv Wahrnehmende sich oder anderen genau erklären kann, wie er zu der Schlussfolgerung gekommen ist.“

Was bedeutet das für unseren Umgang mit Intuition?

Wenn Intuition demnach auf Erfahrung beruht, ist festzustellen, dass nicht jeder Mensch dieselben Erfahrungen macht. Der Erfahrungshorizont eines Menschen ist geprägt von seiner Sozialisation und damit Teil der Kultur. Wer also intuitiv handelt, urteilt immer auch vor dem Hintergrund seiner persönlichen Entwicklung in dieser Kultur.

Intuition ist damit nicht automatisch gut oder schlecht, sie kann ebenso gut qualifiziert wie unqualifiziert sein, sich zwischen falsch oder richtig, engstirnig oder weitsichtig bewegen. Ebenso haben Tabus Auswirkungen auf Intuition, indem eine Situation einfach anders interpretiert beziehungsweise bestimmte Aspekte ausgeblendet werden.

Klingt doch ganz schlüssig, oder? Bleiben Sie dran - weiter gehts im 2. Teil..





Wolfgang, 10.03.2019 um 13:20