NEU!! Anjas Allerlei - die monatliche Kolumne.. Ausgabe Juni 2018

Walderdbeeren, Erbsen und Spargel - was das mit innerer Achtsamkeit zu tun haben könnte?

Lesen Sie selbst..

Das Erbsenpüree ist für mich so wichtig wie ein gutes selbstgemachtes Pesto. Es geht schnell, ist ultralecker und durch die TK Erbsen in guter Qualität auch jederzeit zuzubereiten. Eigentlich wollte ich aber die Tarte mit Spargeln zum Ende der Spargelzeit unbedingt nochmal backen. Einmal hatte ich Sie schon gemacht. Sie ist vegan hat mich aber, vom Boden bis zur Füllung, wirklich begeistert. Ja, leider ist jetzt der Backofen kaputt und so heißt es die geliebten Pläne erst mal loszulassen. Das passiert ja immer mal wieder, nicht nur in der Küche. Manchmal kommt dann so ein kleiner innerer Trotzkopf vorbei und meint aufsässig „jetzt hab ich erst mal auf nix mehr Lust, bähhh, das Leben ist doof.“

In der nächsten Phase gestatte ich mir wirklichen Kontakt zu meinen Gefühlen und frage, wie es mir geht und was ich mir gerade jetzt Gutes tun könnte. Das muss gar nichts weltbewegendes sein. Meist entwickelt sich das bei mir über eine Portion Traurigkeit weiter zu einem wohltuenden Espresso auf der Terrasse oder in einem Lieblingscafè, wenn ich gerade unterwegs bin. Es geht um dieses kleine Ritual, das mich in die Achtsamkeit bringt. Denn nur hier kann ich wieder in einen guten Kontakt zu mir treten. Ich habe mir angewöhnt, während dieses Rituals den Geschmack des Espressos, die Luft, die Geräusche und eben auch meine Gefühle wirklich wahrzunehmen. Ohne irgendetwas zu bewerten. Es ist so eine Art Einverständniserklärung für meinen persönlichen inneren Friedensprozess. Jetzt und hier, in diesem Moment entscheide ich mich für den Frieden mit mir. Unnötig zu erwähnen, dass meine Umwelt dann auch sehr positiv auf mich reagiert.

So bin ich schon mitten drin in dem Prozess, den ich beschreiben will. Denn nun bin ich auch offen für eine neue Sicht, eine andere Haltung oder Einstellung und habe folglich wieder kreative Ideen. So dass in dieser Sache schnell klar war, dass ich die Spargel jetzt nicht in die Tonne haue, sondern mir etwas noch Leckereres ausdenke..

Erbsenpüree mit Spargel und Nudeln

Für das Püree:

3-4 EL gutes Olivenöl,

TK Packung junge Bio Erbsen, aufgetaut (500 g)

1 große Zwiebel, gehackt

1 kleine Zehe Knoblauch, gepresst

1 Zitrone (Schale abreiben, Saft auspressen)

Einige Blätter Minze klein schneiden.

1-2 EL Alsan (bio Margarine oder Butter) 

Zum Abschmecken:

1 TL Gemüsebrühe möglichst ohne Zucker, alternativ ½ TL gutes Salz,

Pfeffer nach Wunsch, Chilliflocken nach Wahl 

250 g Nudeln nach Wahl: am besten Strozzapretti, Vongole, Malfatti, Spirelli, etc…

500 g Spargel, geschält und in daumenlange Stücke geschnitten

Parmesan oder auch veganen geriebenen Käse zum Servieren.  

Los geht´s:

Einen großen Topf Nudelwasser aufsetzen, gut salzen.

Einen Topf Wasser für die Spargel mit einem EL Rohrohrzucker oder Agavendicksaft und einem Schuss Weißweinessig aufsetzen.

Die Erbsen in ein Sieb geben und mit lauwarmem Wasser abbrausen und abtropfen lassen.

Das Olivenöl in eine tiefe Pfanne geben und erhitzen. (Nicht auf der höchsten Stufe!!!) Zwiebeln und Knoblauch zugeben und 2 Minuten anbraten, Erbsen zugeben und etwa 3 Minuten durchrühren, danach Abdecken und die Temperatur auf mittlere Hitze einstellen.

Zwischendurch:

Spargel im leicht kochenden Wasser mindestens 15 Minuten garen.

Dann abgießen und abtropfen lassen. Warmhalten.

Erbsen nach 10 Minuten mit Gemüsebrühe und etwa 100 ml Wasser auffüllen und weitere 5 Minuten leicht köcheln lassen.

Mit Chiliflocken und Pfeffer abschmecken. Geriebene Zitronenschale und Minze zugeben, gut umrühren, evtl. noch salzen.

Auf kleinste Stufe stellen. ¾ aller Erbsen in ein hohes Rührgefäß geben und mit dem Stabmixer glatt pürieren.

Anschließend wieder zu den restlichen Erbsen geben. Zitronensaft, Margarine oder Butter zugeben. Gut verrühren.

Nudeln im kochenden Wasser bissfest nach Packungsanweisung garen. Etwas Nudelwasser aufheben und kurz vor dem Servieren zum Erbsenpüree geben.

Nudeln mit Erbsenpüree, Spargel und geriebenem Käse auf tiefen Tellern servieren. Guten Appetit!

Innere Achtsamkeit:

Und so versuche ich eben jetzt mit allen „Fails“ und Dingen, die sich einfach nicht so von mir beeinflussen lassen, wie ich mir das gerade vorstelle, umzugehen. Anstatt dauerhaft enttäuscht, gestresst, genervt, wütend und traurig zu sein, gestatte ich mir wohl diese Gefühle, habe aber auch den festen Wunsch und Willen, diese hinter mir zu lassen und mich ins kreative Abseits zu begeben. Mit der Frage: wie kann ich diese neue Situation nutzen? Was kann ich jetzt Gutes (für mich und Andere) erschaffen?!

Dieser Vorgang braucht allerdings unbedingt Achtsamkeit. Das heißt so viel wie, im gegenwärtigen Moment sein. Mit allen Sinnen das hier und jetzt wahrnehmen, OHNE zu urteilen! Ebenso zulassen, dass ich mich selbst wahrnehme. Mit allen Gedanken, Gefühlen und auch körperlichen Empfindungen. Was anfangs abschreckend wirken kann, denn oft kommt einem die eigene Gedankenwelt wie eine Horde wildgewordener Affen vor. Durch Meditation, Übung und Gelassenheit gegenüber diesen Affen, bekommt man bald mehr Abstand, wird ruhiger und klarer. Nimmt sich selbst also ernster und trifft zum Beispiel auch keine überstürzten Entscheidungen, wo es nicht notwendig ist.

Ich kann meine Stärken und Schwächen besser einschätzen und habe letztlich tatsächlich viel mehr Einfluss auf meine Wünsche und Ziele. Seitdem ich mich nicht nur in der ZEN Meditation mit Achtsamkeit beschäftige, sondern mich auf diese Art durch meinen Tag bewege, erfüllen mich die Walderdbeeren, die ich kürzlich erst auf einem Weg entdeckte, den ich jetzt seit 6 Jahren für meinen Sport nutze, mit Begeisterung. Ich sehe, rieche, fühle, schmecke deutlich die Geschenke des Lebens und habe mich im Falle der Walderdbeeren wie ein Kind gefreut.

Wenn ich dann nach Hause komme, lächelt mich mein liebster Mann an und freut sich über meine strahlenden Augen und mein zufriedenes Gesicht. So hoffe ich, dass jeder Mensch dieses einfache Glück erleben darf. Am Lebensende auf eine Ansammlung von schönen, reinen, friedlichen Momenten zu blicken, aneinandergereiht wie Perlen auf einer Kette!

Einverstanden mit dem was war.