NEU!! Anjas Allerlei - die monatliche Kolumne.. Ausgabe November 2019

November

November, Mond der ersten Fröste - Zeit für eine Innenschau und gleichzeitig schaffen wir Ruheinseln, um die weiteren Vorbereitungen für den Umzug erfolgreich in Angriff nehmen zu können. Und ein neues Rezept: es gibt eine vegane Schokotarte mit einer Spezialschicht aus Dattel/ Salzkaramell zum Geburtstag meiner jüngsten Tochter - lecker und recht gehaltvoll....

Wenn die Uhr umgestellt wird und ich plötzlich in der Winterzeit lebe, verändert sich meine Wahrnehmung irgendwie und ich habe das Gefühl mehr Zeit zu haben...

Sehr gut, denn die kann ich jetzt nutzen, um mal ein wenig Innenschau zu betreiben.

Und damit meine ich in unserem Fall eher die Räume des Hauses zu inspizieren, in dem wir noch wohnen.Auch ein interessantes Gefühl ist das Wissen darum, dass unser Haus seit 4 Wochen verkauft ist.

Wir dürfen aber bis zuletzt noch dort wohnen.

Alles ist super gelaufen, der Käufer passt sehr gut hierher und es gibt mir schon ein gutes Gefühl zu wissen, dass er tierlieb ist, seinen Hund Miro mitbringt und die Vögel weiter gefüttert werden.

Wir haben noch dazu das Glück, einige der Schränke und Regale hier lassen zu können. Trotzdem geht es mal mehr, mal weniger ums Ausmisten. Denn in einem guten halben Jahr - Ende Mai - wollen wir möglichst alles, was keiner mehr brauchen kann, verschenkt und verkauft haben.

Sicher wird auch einiges auf die Deponie wandern. Und ich habe mir fest vorgenommen zukünftig nur noch sehr überlegt zu kaufen!

Das Phänomen in so einem Haus mit Keller ist ja, dass wirklich überall etwas steht. Es ist so, als wollte sich der leere Raum unbedingt füllen; geradezu eine Aufforderung Materie abzustellen.

Im Moment fehlt mir noch die Vorstellungdavon, wie wir das Haus gut ausgeräumt bekommen und ich habe durchaus auch mal Angst vorm Scheitern.

Dann gehe ich zu unserer Kanban-Wand und schaue was ich als nächsten Punkt anpacken möchte.

Daraufhin habe ich einen Menschen angerufen, der uns möglicherweise einen gut gedämmten Bauwagen liefern kann sowie einer sozialen Einrichtung in der nächsten Stadt eine Mail wegen der nahenden Haushaltsauflösung geschrieben. Beides verlief erfolgreich und wir bekommen ein Angebot für den gewünschten Bauwagen, der für mich Büro, Yoga -Raum und Notunterkunft für Gäste sein soll. Auf den kleinen Wagen freue ich mich sehr! 


(C) https://schöne-bauwagen.de

Und „die Brücke“ in Kirchheimbolanden wird unsere Möbel im Dezember/Januar begutachten und bei Gefallen abholen! Im Moment muss ich es aushalten, auch mal nichts mehr planen zu können, weil meine Mitmenschen Zeit brauchen, mir die gewünschte Information zu liefern oder meine vielen Fragen zu beantworten. Da fange ich manchmal an zu rotiere,  obwohl ich mir das nicht unbedingt erlauben kann.

Fibromyalgie und Stress vertragen sich nämlich gar nicht gut. Und deswegen ist es gerade jetzt wichtig, vernünftig mit der eigenen Energie umzugehen.
Es ist also auch ein Experiment in Selbstbeobachtung und manchmal auch eine Art Therapie.

Ich verordne uns als Paar dann mal einen Kinobesuch um Abstand zu bekommen und über anderes Zeug zu reden! Oder mir selbst eine kleine E-Bike-Tour durch den Wald und die tägliche kleine Yoga Session und Meditation.

Damit schaffe ich es meistens, mich NICHT fest zu beißen und übermäßig zu verausgaben.

Zwei Fragen helfen mir dabei in meiner Situation durchzuhalten und täglich gut auf mich zu achten:

  • Wie geht es mir jetzt gerade?
  • Was kann ich jetzt gerade tun damit es mir schnell besser geht!?

Denn die Fibromyalgie vereint fast bei jedem Betroffenen schnelle Erschöpfung und körperliche Schmerzen in unterschiedlichsten Ausmaßen. Wirksamstes Mittel für mich sind dann diese zwei Fragen und die tägliche Achtsamkeitspraxis, möglichst vieles aus dem Alltag bewusst und langsam tun, regelmäßig in der Natur sein und die Wahrnehmung schulen. Dabei spüre ich dann immer schneller, wie es mir gerade geht. Auch in Konflikten und Gesprächen ist das ein wertvolles Werkzeug!

Wenn ich so auf diesen Prozess der Verkleinerung im materiellen Sinne schaue, bin ich direkt gespannt wie es weitergeht. Auch wenn wir für den Übergang ein Lager in der Nähe von Mehlmeisel gemietet haben, verspüren wir beide doch den Wunsch, ja die Sehnsucht so viel weniger zu besitzen. Oder nur noch das, was uns am Herzen liegt! Denn klar kann man im Fichtelgebirge sehr gut auf die Piste gehen oder einfach Schlitten fahren, warum sollte man dann diese Sportausrüstung abgeben?!

Wir werden also noch viel Logistik und Organisation in diesem Prozess auf die Beine stellen müssen. Möglichst alles zur rechten Zeit - um möglichst effizient zu sein.

Auch dort greift das Achtsamkeitstraining sehr gut. Meist bemerke ich es an einem komischen Bauchgefühl, das meine konzentrierte Energie jetzt benötigt wird und ich schaue dann wie beim Puzzeln, wo sie am besten hin passt. Das hat sich für mich sehr bewährt!

So eine grobe Planung für das nächste halbe Jahr steht schon.
Wir wollen natürlich die Bauwagen Bestellung auch eintüten, nochmal im Winter nach Mehlmeisel und zum Ochsenkopf fahren und dann im Frühjahr zu unserem Baumeister, um Materialien auszusuchen - Küche, Bad und Böden sollen uns ja gefallen…

Unser erstes gemeinsames Haus soll unseren Persönlichkeiten entsprechen und ich freue mich riesig über diese Chance.

Nun aber zum Süßkram...

Unsere Konditormeisterin Lena - Tinyhouse Cafe im Tinyhouse Village - hat mir ihr Rezept für eine vegane Schokoladen Tarte weitergeleitet. Und weil meine Tochter am 16.11. Geburtstag hat, dachte ich der Anlass wäre jetzt endlich gegeben, die Tarte mal zu probieren.

Etwas abgewandelt von mir ist sie rein optisch schon mal sehr gelungen. Die Schokocreme finde ich auch superlecker!

Lenas vegane Schoko Tarte


Ich habe im Boden noch eine Handvoll Maronen verarbeitet, das war so eine Idee, die ich mal probieren wollte. Ja und in die Schokocreme habe ich getrocknete kleingeschnittene Kirschen gegeben, einfach weil meine Tochter sich irgendeinen Schoko-Kirsch Kuchen gewünscht hat. Na, mal schauen...

Zutaten für den Boden:

50 g feine Haferflocken

90 g gemahlene Mandeln

50 g gemahlene Haselnüsse

1 Prise Salz

80 g Dinkelmehl

5 EL Alsan bio

1 EL Dattelsirup

2 EL Erythrit  (https://de.wikipedia.org/wiki/Erythrit  – brauner Rohrzucker geht aber auch)

Alle Zutaten gut verkneten und zur Kugel formen, 10 min in den Kühlschrank stellen.

Anschließend in die gefettete Tarte Form drücken und bei 180 Grad, 20 Minuten backen.

Für das Salzkaramell:

100 g Datteln kleinschneiden

150 g Wasser

gut pürieren und die Masse auf den abgekühlten Boden streichen

Etwas grobes Meersalz darüber streuen

In den Kühlschrank stellen und in der Zwischenzeit die Schoko-Creme zubereiten:

350 g gute Zartbitterschokolade, alternativ Kuvertüre in Stücke schneiden/brechen

400 ml Kokosmilch, langsam erhitzen und die Schokolade bei mittlerer Hitze dazugeben

Mit dem Schneebesen gut verrühren bis sich die Schokolade komplett aufgelöst hat

Vom Herd nehmen und 50 g getrocknete Kirschen klein schneiden und unter die Schokomasse rühren

Etwas abkühlen lassen und immer wieder umrühren.

Nach etwa 10 Minuten vorsichtig auf den Dattel /Salzkaramell geben und auskühlen lassen -

danach am Besten im Kühlschrank aufbewahren! 

Schönen Kaffeeklatsch und alles Liebe!

 

Anja, 16.11.2019 um 11:16