Der 2. Tag im ZRM - Kurs: auf dem Weg zum "Motto-Ziel".. es wird spannend! (5)

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Kleines Regelwerk für Mottoziele - was funktioniert und was eher nicht.. Ausserdem: was sind die "somatischen Marker" und was tun wir damit?

Meine Erfahrungen mit ZRM - 17. bis 19. März Grundkurs ZRM in Hamburg Teil 5

Ende des 1.Tages:

Das Ende dieses hochinteressanten ersten Seminartages endete mit einer gewissen Vorfreude. Einerseits ging es ja am nächsten Tag um das erwünschte Motto-Ziel, andererseits lockte uns Julia schon mit dem Angebot, uns zum Frühstück Franzbrötchen mitzubringen! 

Das Thema „Essen“ wurde in Hamburg-Ottensen sowieso überall sehr ernst genommen.

Wir wurden während unseres Hamburg-Aufenthaltes dermaßen gut und lecker versorgt, das ich wunschlos glücklich war. In jeder hübschen kleinen Straße gab es mindestens ein Café, das Selbstgebackenes und alle Arten von Heißgetränken servierte. Imbisse und Restaurants der verschiedensten Kulturen lockten mit weiteren Leckereien und ausgefallene Läden überredeten mich später doch noch zu einem kleinen Shoppingausflug.


Samstag 18.03.2017

Diesmal begannen wir den zweiten Seminartag schon um 9 Uhr, endeten dafür aber auch schon um 17 Uhr.

Wir hatten ja am Vortag gute Arbeit geleistet und machten uns nach genossenen Franzbrötchen und Heißgetränk gleich an die Arbeit das Motto-Ziel zu entwerfen.

Das soll das Unbewusste ansprechen und ist daher im Präsens gehalten. Auch eine kitschige, bildhafte und metaphorische Sprache spricht das Unterbewusste an. Es stellt sich eine Verbindung zwischen der bewussten Zielvorstellung und den Motiven des Unterbewussten ein.

Im besten Fall führt das zur Synchronisation von Bewusstsein und Unterbewusstsein. Das Ziel wird so mit einer neuen Leichtigkeit erreicht.

Weitere wichtige Punkte bevor es ans Formulieren ging:

1. Das Ziel soll ein Annäherungsziel, kein Vermeidungsziel sein.

Bsp. „Ich habe weniger Stress und entlaste mich.“ Ist ein Vermeidungsziel. Für das Gehirn schwierig und nicht eindeutig! Es lässt sich aber mit ein bisschen Überlegung in ein schönes Annäherungsziel umwandeln: „Ich gönne mir Auszeiten auf meiner Erholungsinsel.“ Damit wird sofort etwas Positives verbunden.

2. Das Ziel sollte ausschließlich unter eigener Kontrolle sein.

Zum Beispiel: „Ich möchte, dass mir die Kinder gehorchen.“ Die Schwierigkeiten sind in diesem Satz geradezu mit eingebaut.

„Ich erziehe liebevoll aber konsequent“ zeigt die eigene Haltung und macht unabhängig.

3. Das Ziel sollte erkennbar motivierend sein. Es braucht eine Affektbilanz* von 0 Minus und 70 Plus.

Zum Beispiel: „Ich grenze mich ab“ wird verändert in:

„Ich genieße meine bunten Freiräume!


Affektbilanz und somatische Marker…

Die somatischen Marker geben sofort Auskunft über die „Meinung“ des Unterbewussten. Am besten kann man die somatischen Marker beobachten, wenn man das E-Mail-Postfach öffnet ohne die Inhalte zu lesen. Beim Lesen der Adressen und des Betreffs regen sich sofort Gefühle. Manchmal auch Gemischte. Der Körper reagiert meistens auch in irgendeiner Art und Weise. Zum Beispiel ein warmes Kribbeln im Bauch für positive Gefühle oder es wird irgendwo besonders eng, wenn negative Gefühle auftauchen. Die Marker sind ständig auf der Suche, Erfahrungen auszuwerten und abzugleichen.

So kann für uns eine Affektbilanz entstehen, die durch die somatischen Marker erst bewusst gemacht wird. Sie lässt sich schnell messen in dem man sich zwei vertikale Linien aufzeichnet. Hier werden wie auf einem Fieberthermometer die Skalen in 10er Abschnitten eingetragen. Die linke Linie steht für den Minusbereich (0-100), die rechte Linie für den Plusbereich (0-100).


Unser Unterbewusstsein reagiert immer schneller als das Bewusstsein, da es auch schon im Mutterleib ausgebildet war. Das heißt, es meldet sich auch heute immer schneller zu Wort als das Verstandesbewusstsein! Es geht auch um eine andere Wahrnehmungsebene, nämlich die Welt der Gefühle und aller Sinneswahrnehmungen. Wenn ich also meine Gefühle zu meinem erarbeiteten Motto-Ziel mit der Affektbilanz abbilde, merke ich schnell ob mein Unterbewusstsein mitmacht. Eventuell löst auch nur ein Wort etwas im Minusbereich aus. Das gilt es herauszufinden und erst zu ruhen, wenn die Affektbilanz mindestens bei 70 Plus liegt!

 Beispiele für Motto-Ziele:

„In der Villa Kunterbunt gehe ich gelassen an mein Werk.“

„Ich fahre meine Ernte ein.“

„Ich streue Zuckerguss und Glitzer auf mein Leben.“

Natürlich kann ein Motto-Ziel auch aus 2-3 Sätzen bestehen. Allerdings ist es sinnvoll eine prägnante individuelle Version zu entwickeln!

Daher machte sich jeder alleine an die Arbeit. Es wurde intensiv geschrieben, manches auch wieder verworfen. Das Gute war, dass wir nach einem ersten Entwurf, den wir der Gruppe auch laut vorlasen, noch einen zweiten Entwurf machen konnten.

Ich fand es zunächst schwierig meine drei langen Sätze einzudampfen und ein Konzentrat zu finden, das alles beinhaltete.

Ich wurde nach einigem Grübeln doch noch von der Muse geküsst.

„Ich atme wunderbares sonniges Wohlstandsgefühl“

Das fühlte sich wirklich richtig gut an!



Anja Pausch, 22.05.2017 um 17:25