Im Allgäu: deutsch- türkisches Teamtraining auf steilen Wegen.. trotzdem gemeinsam ans Ziel!

Hoş geldiniz heißt „Herzlich willkommen!“ - eine persönliche Geschichte aus der Türkei (Teil 2)

Die Ausgangslage:

Wir wollten ins Allgäu, wollten schöne Dörfer, Berge und Gasthöfe  erleben und  möglichst alle zusammen in einem Hotel oder gern auch Hütte übernachten! Leider lag der einzige Termin, der bei allen funktionierte, mitten in der Wander-(Hoch) saison..

Ziele:

a) alle am Projekt beteiligten Führungskräfte und Projektleiter ohne Ansehen von Hierarchie oder Herkunft zu vernetzen 

b) Kommunikation und Kooperation innerhalb der Arbeitsstruktur  des multinationalen Teams verbessern 

c) unsere Teammitglieder sollen sich mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen kennenlernen 

d) die gemeinsame Vertrauensbasis soll verbreitert werden

e) alle Mitarbeiter sollen gemeinsam und mit Spaß in der Natur aktiv sein

Christian fand dann noch ein schönes, gemütliches Hotel, wobei wir leider 2 Teilnehmer ins Haus nebenan auslagern mussten - Wanderheime, Hütten.. alles ausgebucht!

Mein Partner wohnt mit seiner Familie sowieso im Ort (Mittelberg) und ich parkte das WoMo auf dem Hotelparkplatz, wo es für 4 Tage mein Domizil sein sollte. Wir beiden Trainer besprachen nochmal alle geplanten Aktivitäten und bereiteten im Nebenraum des Hotels Flipcharts, Zeitpläne und Material vor. 

Gegen Mittag trafen zunächst die türkischen Teilnehmer ein, dann auch die deutschen Kollegen - Begrüßung, Wiedersehen, erste Gespräche.. dann ging es auch schon los, erste Wanderung durchs Dorf und hinauf auf die Hügel, von denen man einen Superblick auf die Allgäuer Alpen hatte! Das Wetter spielte auch mit und unsere türkischen Gäste bewunderten Berge, Kühe und das viele Grün...      

Während des ca. 2 stündigen Spaziergangs konnten sich alle locker "beschnuppern" und wir führten ein paar einfache "Übungen-to-go" durch - Zielsetzung: Kommunikation, Kooperation und Lösungsorientierung.

Allen machte es Spaß, auch wenn wir Trainer - und auch der eine oder andere Teilnehmer - noch nicht so ganz von der gezeigten Performance überzeugt waren.

Hier zeigte sich -  zum ersten und nicht zum letzten Mal  -  der Umstand, dass alle in einer fremden Sprache (Englisch) unterwegs waren und sich die bisher gemachten Erfahrungen auf freundlichen Small-Talk sowie die im Projekt notwendigen technischen Prozesse beschränkten.

1. Erkenntnis: wir gehen so selbstverständlich davon aus, dass wir uns auch in einer fremden Sprache mit etwas gutem Willen miteinander verständigen können - in der Praxis müssen wir das immer wieder durch Nachfragen, umschreibende Erklärungen und Wiederholungen sicherstellen! Vor allem, wenn es um persönliche Wahrnehmungen und Emotionen in der Kommunikation geht..                                                                                    

Entsprechend wiesen Christian und ich in den Auswertungen zu den Übungen immer wieder darauf hin: nachzufragen, ob alles verstanden wurde bzw. um zusätzliche Erläuterungen zu bitten, wenn in den Ausführungen eines Teammitglieds etwas unklar geblieben war..

Wie wir nach kürzester Zeit feststellten, gab es da aber sowohl persönliche Gründe als auch Aspekte der jeweiligen Kultur, die dies manch einem / einer nicht so ganz einfach machte!