Meine Erfahrungen mit ZRM (1)

Bildkartei

ZRM-Grundkurs vom 17.–19.03.2017 in Hamburg. Erfahrungen mit dem Züricher Ressourcenmodell.

Mir begegneten die ZRM-Bildkarten das erste Mal in Form von banaler Arbeit. Wir wollten die Karten laminieren um sie in Workshops und Trainings unkompliziert benutzen zu können. Da ich kaum etwas von der Methode wusste, laminierte ich jede einzelne Karte und begann mich auch schon dafür zu interessieren.

Denn es ging um eine Möglichkeit des Selbstmanagements, das im Rahmen eines ZRM-Trainings, den Teilnehmern den Freiraum lässt eigene Ziele zu erarbeiten und in Handlung umzusetzen. Als Trainer kann man durch alle ZRM-Schritte leiten, die Führung übernimmt aber die Person die sich das Ziel gesetzt hat. Das fand ich genial. Außerdem wird der Körper auf eine intelligente Weise miteinbezogen, so dass ich sagen kann es geht auch darum, eine gute Verbindung zwischen Körper, Intellekt und Seele zu finden, um ans Ziel zu kommen.

Wir benutzten die Karten das erste Mal in einem 2-tägigen Training als Einstieg. Sie lagen auf einem großen roten Tuch aus. Mit etwas Abstand darum, der Stuhlkreis für die Teilnehmer. Die waren sichtlich nervös, weil ja keiner wusste was auf Sie zukommen würde. Das Eis wurde mit den Karten schnell gebrochen. Denn jeder sollte sich jetzt eine Karte aussuchen, die sein emotionales Empfinden und auch die eigenen Erwartungen für das 2-tägige Training am besten widerspiegelte. So ließ sich der Einstieg in der Gruppe sichtbar besser bewältigen und es gab schon die ersten Lacher, die Teilnehmer entspannten sich zunehmend. So ließen sich die Karten also auch nutzen!

Zurück zu den ZRM Grundlagen. Nach diesem Erlebnis bestellte ich mir das Buch „Embodiment“, von Storch, Cantieni, Hüther und Tschacher. Das Buch besteht aus fünf Kaptiteln. Jede Autorin/Autor schrieb verknüpfend zum Nächsten. Mich interessierten besonders die Kapitel von Maja Storch und Benita Cantieni.

ZRM ist das Kürzel für Züricher Ressourcen Modell und bildet die Basis des ZRM-Trainings. Es ist ein anleitendes Selbstmanagement Training, das von Storch und Krause 2007 entwickelt wurde. Es ist wissenschaftlich fundiert, für Interessierte auf www.zrm.ch nachzulesen.

Aber auch da hat mich das Buch positiv überrascht, denn es gibt ein längeres und faszinierendes Kapitel über die Entwicklung der Methode.

Beispiel „Facial Feedback“

Ein Forscherteam wollte klären, ob der Einfluss der Gesichtsmuskulatur einen direkten Einfluss auf die Emotionsentstehung haben kann und der Umweg über das Bewusstsein nicht notwendig ist.

Nun mussten die Forscher einen Weg finden, die Versuchspersonen dazu anzustiften, emotionsrelevante Muskeln zu aktivieren ohne dass diese Personen die Muskelaktivität bewusst mit einem emotionalen Gesichtsausdruck in Verbindung bringt.

Es gab 3 Versuchsgruppen. Die Erste sollte einen Stift mit den Lippen halten. Das verhindert muskulär die Möglichkeit zu lachen! Die Zweite hielt den Stift mit den Zähnen, was die „Lachmuskulatur“ aktiviert. Die dritte Gruppe hielt den Stift mit der Hand; die Kontrollgruppe, die keine weitere Funktion hat. Die Versuchspersonen hatten natürliche keine Ahnung um was es genau ging. Ihnen wurde eine ganz andere Geschichte zu dem Experiment erzählt.

Die Gruppen waren also mit Stiften ausgestattet, die sie wie oben erwähnt hielten. Sie bekamen dann vier Comics vorgesetzt, der vorher als mittelmäßig lustig von anderen Studierenden eingestuft wurde (Skala von 0-9)

Anschließend durften sie selbst auf dieser Skala ankreuzen, wie lustig sie die Comics fanden. Jede Person befand sich während des Versuchs alleine in einem Raum.

Die „Lippen-Halter“ vergaben 4,32 Punkte, die „Lachmuskel-Aktiven“ 5,14 Punkte und die dritte Gruppe 4,77 Punkte.

Das zeigt recht deutlich, dass die Gesichtsmuskulatur direkten Einfluss auf die Stimmung nehmen kann. Ohne Umweg über das Bewusstsein.

Anja Pausch, 25.04.2017 um 15:23