NEU!! Anjas Allerlei - die monatliche Kolumne.. Ausgabe März 2018

Narzisse 1

Neues begrüßen, Altes loslassen.. der Frühling kommt!

Ich verabschiede den Winter kochend…

Mein Winter war hart. Ich fühle mich gerade wie kurz vor dem Verlassen einer turbulenten Achterbahn. Noch etwas wackelig und weich in den Beinen, man hat die Fahrt überstanden, alle Zellen und Systeme müssen sich erst neu justieren und haben noch keine ganz so eindeutige Richtung gefunden. Ich warte also noch ein bisschen mit dem Aussteigen! Der Winter verabschiedet sich ja sowieso erst nach und nach.

Irgendwie war es trotzdem eine gute Zeit. Ich merke, vieles klärt sich und ich kann den Frühling schon begrüßen. Liebe es den Vögeln zuzuhören und eine unmerkliche Leichtigkeit hat sich mit der zunehmenden Helligkeit eingeschlichen.

Ein Wintergericht bleibt mir hartnäckig in Erinnerung. Ich wollte es schon immer mal kochen, allerdings die vegane Variante. Das ursprüngliche Rezept beinhaltet Speck und Sahne.

Vorwiegend regional und saisonal zu Kochen, dabei einfach, lecker und möglichst vegan ist mir mittlerweile ein großes Anliegen. Seitdem ich diesen gewissen Anspruch an meine Kochkunst habe, merke ich wie mir passende Rezepte einfach über den Weg laufen.

Jede Möglichkeit auf dem Markt einzukaufen nehme ich wahr. Das hat reichlich Vorteile. Keine Plastikverpackungen, ich kann mit dem Rad fahren, bekomme frisches, saisonales Biogemüse von sehr netten Marktfrauen und gehe hinterher einen Espresso in meiner Stammbäckerei trinken. Diese Freiheiten bedeuten für mich Glück und Wohlstand.

So erinnerte ich mich neulich, am Marktstand als ich den Wirsing sah, an dieses Rezept.

Ein Wintergericht mit Maronen, Wirsing und Pilzen. Maronen liebe ich einfach. Als Kind war ich unmäßig, wenn ich auf dem Weihnachtsmarkt eine Tüte heiße Maronen bekam. Meist wollte ich mehr davon.

Als meine Kinder dann alt genug für Waldspaziergänge waren, sammelten wir Maronen im Herbst. Ich gab mir alle Mühe sie perfekt anzuritzen und anschließend im Backofen zu rösten.

So gehören sie für mich natürlich zum Herbst aber auch zum Winter. Der süße, erdige Geschmack wird mich immer in diese spezielle Weihnachtsmarktstimmung versetzten.

Da es jetzt keine frischen Maronen mehr gibt, gestehe ich, sie eingeschweißt, fix und fertig im Supermarkt gekauft zu haben. 

Wirsing-Maroni-Pfifferling-Pfanne

Zutaten für 2 Personen:                                                                                            

200 g gekochte (eingeschweißte) Maronen, 1 EL Rohrohrzucker, 3 EL Alsan-bio Margarine.

Etwa 20 g getrocknete Pfifferlinge mit etwa 250 ml heißem Wasser übergießen und 20 Minuten einweichen lassen. Einweichwasser nach Abgießen aufheben!

Einen halben Wirsing, gewaschen und in Streifen geschnitten.

Eine große Karotte gewürfelt, eine Zwiebel fein gewürfelt.

150-200 ml Hafersahne

1 TL Gemüsebrühe, Olivenöl, Salz, schwarzer Pfeffer, Muskatnuss, Zitrone.

 

In einer großen Pfanne die Margarine erhitzen, den Rohzucker darin karamellisieren (einfach einstreuen und etwa 1 Minute rühren) die Maronen zufügen und die Temperatur auf mittlere Hitze einstellen. Etwa 2 Minuten weiter karamellisieren.

Vom Herd nehmen und in eine Schüssel geben.

Den vorbereiteten Wirsing blanchieren, gut abtropfen lassen.

In der Pfanne das Olivenöl nicht zu stark erhitzen und erst die Zwiebeln leicht glasig dünsten, dann die Karotte und den Wirsing zugeben. Etwa auf mittlerer Hitze 5 Minuten braten. Dann die Pfifferlinge zugeben. Hitze reduzieren und das Ganze noch 1-2 Minuten gut verrühren.

Das Einweichwasser der Pilze mit der Brühe verrühren und zugeben, Hafersahne angießen. Alles gut durchrühren, Deckel drauf und 10 Minuten leicht köcheln lassen.

2 Minuten vorm Ende der Garzeit die karamellisierten Maronen zugeben. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, Herdplatte ausschalten und ziehen lassen.

Dazu passen breite Bandnudeln. 

Das Gericht hat mir nicht nur unglaublich gut geschmeckt, es war wärmend und sättigend auf eine wohltuend leichte Art. Jetzt kann ich den Winter loslassen und werde mich auf den Nächsten freuen können.


GUTEN APPETIT! Der Frühling kann kommen!

 

Anja, 17.03.2018 um 17:16