Warum operatives Changemanagement auf Dauer nicht wirklich weiterhilft..

Blütenpracht

Wir fragen uns schon (und auch unsere Kunden) warum Changemanagement nicht Teil von Strategie und Führungskultur ist...

„Veränderung passiert in einem Augenblick.                                                                                                                                 Sie geschieht in jenem Moment, in dem DU beschließt, sie herbeizuführen.“


(Allyson Lewis)


Veränderung als Daueraufgabe? (Teil 3 der Geschichte)

Wollen wir uns weiter mit der Frage auseinandersetzen, warum Unternehmen sich lieber mit operativem Changemanagement beschäftigen als mit einem umfassenderen Modell zur Gestaltung von Veränderung, müssen wir zuerst verstehen lernen, welche(n) Blickwinkel zur Veränderung   Unternehmen normalerweise haben.

Wir haben in unserer Arbeit inzwischen gelernt, von 5 Perspektiven zu sprechen:  

A prozessuale Perspektive („Wie?“ der Veränderung)

B strategische Perspektive („Warum? Wohin? Wozu?“)

C inhaltliche Perspektive („Was?“)

D personale Perspektive („Wer?)

E methodische Perspektive („Womit?“ Welche Werkzeuge werden gebraucht?)

Unternehmen neigen zu operativem Changemanagement, also zu primär reaktivem Verhalten in einer bestimmten, meist kritischen Situation, die Veränderung notwendig macht – also dramatische Marktveränderungen, Preise brechen ein, Konkurrenz bringt ein überragend innovatives/ preiswertes/ langlebiges Produkt auf den Markt etc. – die Klassiker eben!

Hier werden auch die eklatanten Schwächen des operativen Ansatzes deutlich:

- der Veränderungsansatz erfolgt durch Anstoß von außen, ist nicht proaktiv

- die Veränderung entsteht aus einem gefühlten Mangel heraus, ist nicht positiv besetzt

- es wird meist auf das „Was“ - „Wie“ - „Womit“ fokussiert, also prozessuale, inhaltliche und methodische Aspekte stehen im Vordergrund

- die personale Perspektive wird oft nur insofern beachtet, wenn es um den Umgang mit Widerständen geht

Die strategische Dimension von Veränderung bleibt im Prozess erstmal unberücksichtigt bzw. wird dann hinterher erarbeitet..

„Ups, wie wirkt sich die aktuelle Veränderung jetzt auf unsere Strategie aus?"

Veränderung ist – ähnlich wie Innovation – ein komplexer Prozess, der eine entsprechende Kultur benötigt, um erfolgreich sein zu können.. dazu später mehr!

 

Wolfgang Schmitt, 10.05.2017 um 19:24