Yoga und Yogameditation - die Grundlagen für Atmung, Bewegung und Balance..

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„Wer andere führen will, muss sich erstmal selber führen“ (Pater Anselm Grün)

Die mehr als 2000 Jahre alte Lehre des Yoga ist ein ganzheitliches Übungssystem, das Körper, Seele und Geist gleichermaßen einbezieht.

Yoga hat seit Jahrtausenden das Ziel den Menschen zu mehr Selbsterkenntnis und Selbstwahrnehmung zu führen.

Für die meisten Menschen beginnt Yoga zunächst auf der körperlichen Ebene mit den sogenannten Asanas (Körperhaltungen). Stress, Hektik, hohe Anforderungen im Beruf und im Privatleben äußern sich auf der körperlichen Ebene mit verspannter Muskulatur und Fehlhaltungen. Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Migräne sind nur einige der Folgen, die die meisten Menschen kennen. Nicht wahrgenommene und auch meist durch Sport auch nicht ausgeglichene Fehlhaltungen können über die Jahre zu ernsthaften Folgeschäden wie Arthrose und Bandscheibenvorfällen führen.

Die meisten Yogaanfänger erkennen schnell, dass eine regelmäßige Asanapraxis dem Körper Kraft und Beweglichkeit schenkt. Regelmäßige Praxis hilft die körperlichen Belastungen des Alltags auszugleichen und die natürliche Aufrichtung der Wirbelsäule erhalten. Fehlhaltungen und hiermit verbundene Beschwerden können korrigiert werden und ihre Auswirkungen vermindert. Die Praxis der Asanas lehrt uns den Körper auf eine neue Art wahrzunehmen und zu fühlen.

Obwohl der Körper unser wichtigstes Instrument ist, um den Herausforderungen des Lebens zu begegnen, kennen die meisten Menschen von sich, dass sie auf körperliche Signale erst bei Schmerz reagieren. Yogapraxis lehrt uns den Köper immer wieder aufs Neue mit Achtsamkeit und Präsenz wahrzunehmen. Erkennen wir bereits kleine Signale und nutzen diese, werden wir nicht erst auf den Schmerz oder ein Problem reagieren, sondern können präventiv gegensteuern, den Köper entspannen und entlasten.

Bewusstheit über den eigenen Körper, hilft in anspruchsvollen und belastenden Situationen des täglichen Lebens bei sich selbst zu bleiben.

Die Grundlagenschrift das Yogasutra von Patanjali sagt uns, dass jede Haltung die wir üben von Stabilität (sthira) und Leichtigkeit (sukha) gleichermaßen geprägt sein soll. Yogapraxis hilft uns diese Haltung zunächst im Köper - auf der Yogamatte -, später auch im Alltag als Lebenshaltung zu finden.

Der große Unterschied zwischen Sport und einer gezielten Yogapraxis ist, dass der Atem eine zentrale Rolle spielt. Obwohl es der Atem ist, der uns am Leben erhält und wir täglich ca. 23.000 Mal atmen, sind sich die wenigsten Menschen ihrer Atmung bewusst.

Es ist die Atmung die den Köper mit Energie versorgt. Ablagerungen und Gifte werden verbrannt und die Zellen mit frischen Sauerstoff zur Zellerneuerung versorgt. Sind wir angestrengt oder belastet wird der Atem kurz und angespannt. Der Körper wird mit weniger Sauerstoff versorgt und Giftstoffe nicht entsorgt. Die Folge sind Müdigkeit, Leistungsabfall und Anfälligkeit des Immunsystems.

In der Yogapraxis steht der lange und gleichmäßige Atem im Mittelpunkt.

Atem und Bewegung verschmelzen zu einem Fluss. Jede Bewegung wird von einer Ein-und Ausatmung umrahmt. Über den Atem verbinden wir uns zu uns selbst. Atem ist unser Lebensrhythmus und lehrt uns zurückzukehren zu unserem eigenen Tempo.

Der Atem ist die Brücke zwischen Körper und Geist. Je ruhiger und tiefer der Atem fließt desto ruhiger ist der Geist. So entspannen Körper und Geist und finden zurück in ihre natürliche Kraft und Harmonie.

Meditation als Teil der Yogapraxis hilft dem Geist ruhig, wach, klar und ausgerichtet zu sein. Wir lernen eine stabile Verbindung zu uns selbst aufzubauen. Ein klarer Geist ermöglicht uns unabhängig von äußeren Umständen im Einklang mit uns selbst stehen und nicht vorschnell auf Reize zu reagieren und in fremde Dynamiken verstricken zu lassen. Ein ruhiger Geist gibt mehr Gelassenheit und Stressresistenz. Ein ausgerichteter Geist, verankert im gegenwärtigen Augenblick schenkt uns Momente der Stille und unterbricht das Getrieben sein von unseren Gedanken. Er führt zu Konzentration und Präsenz als natürlichen Zustand des Seins. Stille und Ruhe sind ein geistiger Reinigungsprozess der uns täglich aufs Neue von gedanklichen Belastungen reinigt und Raum für neue gedankliche Anforderungen eröffnet.

Christina Loy - Birzer, 29.05.2017 um 19:50